Von Walter Braun
Der heilende Wert des Widerspruchs als eine interessante Seite moderner Führungskräftequalifizierung.
Zu den stark Entscheidungen beeinflussenden Vorlieben gehört die reflexhafte Bereitschaft, bestätigende Informationen bevorzugter aufzunehmen als infragestellende oder gar widersprechende.
Eine an Stärken und Bestätigung orientierte Beratung von Menschen unterstützt diese Bereitschaft, findet aber im Auslassen von Widerspruch ihre Grenzen. Zwar ist der Aufbau neuer Verhaltensweisen, Prozesse oder Sichtweisen durch Verstärken kleiner Fortschritte lernpsychologisch nachvollziehbar, aber er verhindert andererseits die erst durch Irritationen und Provokationen entstehende persönliche Betroffenheit und die daraufhin einsetzende Erkenntnisgewinnung.
Kritik ist ja bekanntermaßen der beste Ratgeber, weil sie auf die im Schatten der Wahrnehmung liegenden Defekte von Einstellungen und Sichtweisen hinweist. Im Grunde braucht der Mensch nur aus psychohygienischen Gründen bestätigende Infos, um Stimmigkeit, Zufriedenheit und Zuversicht zu erleben. Aus entwicklungspsychologischen Gründen braucht er eher einen gewissen Leidensdruck als Impuls, Neues nicht als Feind des Alten sehen und Widerspruch als Chance erleben zu können.
„Alles ist gut“ ist daher nur ein Teil der Gesprächsstrategie, der durch ein „Das ist unangemessen“ ergänzt wird. Erst wenn wir damit die natürliche Abwehr von widersprechenden Informationen spüren, machen wir den Blick frei auf Denkstile und deren Brachen, Defizite oder Selbsttäuschungen.
Ein modernes Führungsmodell muss genau aber das leisten. Es muss in der Lage sein, Bewusstsein bei Vorgesetzten und Mitarbeitern zu erzeugen für die
zum Teil verheerenden Folgen der menschlichen Denkfallen bzw. –mechanismen und deren psychologischen Funktionen,
persönlichen Ressourcen, die je nach Führungskontext sowohl Stärken als auch Schwächen sein können und
vielfältigen (psycho-)logisch sinnvollen Verhaltensweisen des einzelnen,
um Veränderung bei sich oder bei anderen auf Einsicht begründet herbeiführen zu können.
Die Sensibilisierungen für dieses Bewusstsein, können erfolgen über
gelenktes Erfahrungslernen (etwa: Reflexion von Widerständen, Selbstführungsmodellen etc.)
Wissenstransfer durch (kollegiale) Supervision
Advokatus diaboli Lernen – besonders interessant, weil der Widerspruch erwünschte Methode ist.
Eine Führungskräfteentwicklung ist daher mehr als nur das Konzipieren und Durchführen von Führungskräfteseminaren mit oder ohne Modulcharakter. Es ist ein Ringen um schweißtreibendes Erkennen.
Kommentare
Jürgen Vogel
31. Mai 2014 - 14:32
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Widerspruch
Ja, es gibt leider viele Ja-Sager! Widersprechen ist zum Glück aber auch kein erstrebenswertes Kulturgut, denn Widerlegen schafft eine Atmosphäre des Mißtrauens und der Geringschätzung. Ihre Anregung kann ich aber gut verstehen. Ich bin selbst Chef eines kleinen Betriebs und freue mich immer wieder, wenn mir ein Mitarbeiter auch Alternativen nennt. Bei der nächsten Besprechung werde ich Ihren Artikel diskutieren.
MfG Jürgen Vogel
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19. Juli 2014 - 11:38
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18. Juni 2014 - 14:18
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Betroffen sein?
Muss man denn betroffen sein, um Erkenntnisse zu gewinnen? Einsichten und Erkenntnisse sind doch wohl auch von jedem einigermaßen denkfähigen Menschen auch ohne emotionale Erregung möglich. Vermutlich noch stärker, weil er freier und unbelasteter denken kann. Sicherlich beschleunigt Provokation die Erkenntnisgewinnung. Ich meine aber, sie setzt Können seitens des Provokateurs und eine reife Persönlichkeit beim Provozierten voraus.
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18. Juni 2014 - 14:46
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Betroffen sein
Sie haben recht, sehr geehrter Herr Ebersbacher, um mit dem Instrument des Widerspruchs professionell umgehen zu können, sind spezifische Fähigkeiten und Eigenschaft wie etwa Sokratisches und integratives Fragen, moderierendes Hinführen auf Alternativen, ein grundsätzlich positives Menschenbild, schlußfolgerndes Kommunizieren u.a. Kommunikationstechniken erforderlich. Wobei es weniger eine gesprächstechnische Herausforderung bedeutet, sondern eine werte- und einstellungsbezogene. Dazu sind die Vorraussetzungen bzw. Wurzeln in Führungstrainings und Arbeitsstrukturen zu legen. Ich denke da in Richtung Führung durch Selbstführung und große, Eigenverantwortung abfordernde Handlungsspielräume.
Ihr Walter Braun
Johna962
25. August 2014 - 15:35
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